Worauf basiert Basale Stimulation?

Jeder Mensch verfügt über eine innere Vorstellung seines Körpers im Gehirn. Diese innere Vorstellung wird als Körperschema bezeichnet und ist genetisch vorprogrammiert. Zur Aufrechterhaltung des Körperschemas müssen wir unseren Körper ständig durch Stimulationen wahrnehmen und dadurch aktualisieren. D.h. der Ausbau dieses "Programmes" ist ein lebenslanger Prozess.

Das Wahrnehmen der Stimulationen wird als

  • olfaktorische Wahrnehmung (riechen),
  • gustatorische Wahrnehmung (schmecken),
  • auditive Wahrnehmung (hören),
  • visuelle Wahrnehmung (sehen),
  • vestibuläre Wahrnehmung (Gleichgewichtsempfinden),
  • vibratorische Wahrnehmung (Vibrationsempfinden),
  • somatische Wahrnehmung (Empfinden von Druck, Bewegung, Schmerz, Kälte, Wärme) und
  • taktile-haptische Wahrnehmung (tasten-greifen) bezeichnet.

Wie wird Basale Stimulation in der Ergotherapie angewandt?

Hauptsächlich werden dem Betroffenen zum Erhalt und zur Förderung des Körperschemas Stimulationen, d. h. gezielt

  • taktile-haptische Reize (tasten-greifen),
  • somatische Reize (Druck, Bewegung, Schmerz, Kälte und Wärme) und
  • vestibuläre Reize (Gleichgewichtsempfinden) angeboten.

Solche Stimulationen werden über Hautkontakt bzw. Medien (Igelbälle, Bürsten, Hängematten, Vibrationsgeräte usw.) übermittelt. Es können aber auch bekannte Düfte, Geschmacksrichtungen, Bilder oder Musik eingesetzt werden.

Was wird durch Basale Stimulation erreicht?

Das ergotherapeutische Ziel dieser Behandlung ist es, den Verlust des Körperschemas und den damit verbundenen, negativen Folgeerscheinungen zu verhindern oder wieder aufzubauen. D.h. konkret, dass wir dem Betroffenen durch die Stimulationen helfen auch weiterhin

  • seine Umwelt zu erfahren,
  • seinen Körper zu empfinden sowie
  • Kontakt und Kommunikation aufzunehmen.